Prinzip Pilken
Den Erfindern des Pilkens, den Norwegern, sollte ein Anglerdenkmal gebaut werden – nur wenige andere Methoden bringen die gleichen, schnellen und wirkungsvollen Erfolge.
Auf der Beliebtheitsskala liegt das Pilken ganz weit vorn. Warum? Es ist einfach und gut! Das rhythmische auf und ab der Fischimitation aus Blei (auch aus Stahl) versetzt die meisten Meeresfische in Rage. Dorsch, Köhler, Pollack, aber auch Schellfisch, Heilbutt und Steinbeißer, wenn der Pilker zusätzlich mit Fischfetzen garniert wurde, gehen beim Anblick dieses Köders ab wie Schmidts Katze. Gewicht und Form des Bleifisches sind entscheidend und richten sich nach Gewässertiefe und vor allen Dingen Strömunggeschwindigkeit. In Norwegen können starke Strömungen auftreten, besonders zwischen Inseln und in Meerengen („Straumen“). Es herrscht ein Tidenhub (Unterschied von Hoch- zu Niedrigwasser) von rund 1,50 Meter. Oft sogar deutlich mehr, zum Beispiel im berühmten Saltstraumen. In den letzten zwei Stunden vor dem absoluten Niedrigstand ist die Strömung besonders stark, was Pilker von 300 bis zu 600 Gramm Gewicht nötig machen kann. So bleibt der Köder, auch wenn Sie mit der Strömung fischen, lange genug in Grundnähe – und genau dort erfolgen die meisten Attacken. Sie müssen beim Pilken gar nicht hektisch agieren, sondern es reicht ein leichtes, kurzes Anheben der Rutenspitze. Über dem Pilker sollten Sie ein bis maximal zwei Beifänger befestigen. Über die richtigen Muster und Farben der Gummi Makks, Dorschfliegen oder Twisterhaben sich schon ganze Angler-Generationen den Kopf zerbrochen. Probieren geht über studieren oder Versuch macht klug! Eine neue Technik ist in den letzten Jahren noch hinzugekommen: das „Speed-Pilken“! Bei dieser Variation wird der Pilker pur mit hoher Geschwindigkeit durchs Mittelwasser, vorzugsweise in der Nähe von großen Köderfischschwärmen, gezogen. Die Bisse von Köhlern, Pollack und auch Dorschen auf den Speed-Pilker erfolgen knallhart und machen Lust auf mehr.