Mann über Bord!
Nähern Sie sich im Ernstfall immer gegen den Wind, damit das Boot nicht gegen den Verunglückten getrieben wird.
Legen Sie bei Annäherung den Leerlauf ein – Verletzungsgefahr! Versuchen Sie dann den Kameraden über die Badeleiter am Heck oder ein Tau mit Schlaufe ins Boot zu bekommen. Wenn der Außenborder eine hydraulische Trimmung besitzt, Motor aus und der Verunglückte kann sich mit Hilfe der Trimmung am Motor wieder an Bord hieven. Sollte Ihr Boot keine Leiter besitzen oder andere Umstände verhindern, den Verunglückten ins Boot zu bekommen, halten Sie den Angelfreund an der Angelkleidung in Bugnähe über Wasser und versuchen Sie sich mit dem Boot dem Ufer zu nähern. Die Bekleidung hat sich mit Wasser vollgesogen und Sie müssten dann durchschnittlich weit über 100 Kilo Gewicht über die Bordwand heben. So laufen Sie besonders bei kleineren Booten Gefahr, mit Mann und Maus zu kentern. Im Wasser auch nicht von leichter Angelkleidung und den Schuhen trennen. Beides isoliert gut gegen die Kälte. Tragen Sie im Boot keine Wathosen. Diese können mit Wasser volllaufen und bilden oft an den Beinen eine Luftblase, die Sie im Gegenzug mit dem Oberkörper/Kopf unter Wasser drückt. Solange das Boot noch schwimmfähig ist, niemals von ihm trennen, denn der weiße Bootsrumpf ist für einen Rettungshubschrauber und andere Boote sehr gut sichtbar. Eine im Wasser treibende Person dagegen nur schwer auszumachen. Bleiben Sie beim Boot! Es gilt immer: safety first! Kein Fisch ist so wichtig, dass Sie dafür die Gesundheit oder gar das Leben der Angelkollegen aufs Spiel setzen sollten. Auch Alkohol hat an Bord nichts verloren. Um erfolgreiche Fischzüge zu feiern, bleibt am Abend an Land genügend Zeit.