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Nautnes - wir kommen wieder....

Nach wochenlanger Vorbereitung und der immer vorhandenen inneren Unruhe, wenn es nach Norwegen geht, fuhren wir, meine Frau Karin, mein Nachbar Benny (absoluter Norwegen-Neuling) und ich am 19.08. nach Hanstholm.

Von hier erfolgte die Überfahrt nach Bergen. In den letzten Jahren setzten wir mit der Color Line nach Norwegen über freuten uns schon auf die Überfahrt.
Der „Fährhafen“ brachte uns zunächst auf den Boden der Tatsachen zurück. Das miese Regenwetter drückte wahrscheinlich auch noch auf unser Gemüt. Hier war alles etwas provisorisch und Fähre „ Bergensfjord“ fiel auch ein ganzes Stück kleiner aus als die Fähren der letzten Jahre. Nun gut, irgendwie mussten wir ja ins gelobte Land kommen. Na jedenfalls hatten wir eine ruhige Überfahrt und erreichten am nächsten Morgen Bergen.

Hier erwartete uns doch recht schönes Wetter und wir nutzten aus diesem Grund die Gelegenheit und machten erst einmal Sightseeing. Gegen Mittag erreichten wir dann nach ca. einer Stunde Autofahrt die Anlage Nautnes Fiskevaer.

Hier wurden wir durch Heinz und Gabi, die wir bereits im letzten Jahr kennengelernt hatten recht herzlich begrüßen. Anschließend erfolgte die obligatorische Einweisung und die Übergabe des Bootes. In diesem Jahr hatten wir ein neues und komfortables Boot mit einem 15 PS Motor. -- im nächsten Jahr sollen die Motoren auch größer werden--
Für uns gab es nur noch eins, die Klamotten in die gemütliche Ferienwohnung, die Ruten ins Boot und ab aufs Wasser. Unser Ziel war es wenigstens ein paar Makrelen für das Abendbrot zu fangen.

Aber irgendwie waren wir noch nicht richtig in Form und wir schafften noch nicht einmal das Abendessen zusammen zu bekommen. Am nächsten Tag war es recht windig und wir fuhren an eine geschützte Stelle. Hier konnte Benny auch seine ersten Norwegenfische fangen. Da wir fast ausschließlich mit Naturködern angeln war es eine bunte Palette an Meeresfischen, angefangen von Dorsch, Schellfisch, über Leng bis Wittling..
In den nächsten Tagen änderte sich auch nicht viel. Wie in den letzten Jahren versuchten wir große Lengs mit ganzen Makrelen zu überlisten. In diesem Jahr klappte das aber nicht ganz so, wie wir es uns vorstellten. Irgendwie waren die nimmersatten Mäuler der Großen wie zugenagelt. Wir fingen zwar genug Fische( vor allem Lumb), wenn die Größe nur stimmen würde……
Dann kam auch noch das hinzu, wovon alle Norwegenangler träumen…Regen und viel Wind. Also war ein Alternativprogramm von Nöten. Heinz und Gabi gaben uns den Tipp doch mal Jagd auf Pilze in den umliegenden Wäldern zu machen. Also gesagt, getan. Wir zogen mit einer ganzen Truppe los und erstürmten die Wälder und Heiden. Ich habe noch nicht gewusst dass die Jagd nach Steinpilze & Co so beschwerlich sein kann. Es ging wirklich nur Felsen hoch, Felsen runter und so weiter. Wer schon einmal in Norwegen Pilze suchen war, weiß sicherlich, wovon ich hier berichte. Jedenfalls waren wir völlig durchgeschwitzt, aber glücklich, denn so große und vor allem einwandfreie Steinpilze habe ich zuvor noch nicht gesehen. Die größten Pilze hatten ein Gewicht von über 1ooog.

Nachdem sich das Wetter etwas gebessert hatte fuhren wir natürlich zum Angeln. Nach fast einer Woche wurden die Fische dann auch größer. Einen ersten Paukenschlag in unserer persönlichen Hitliste setze natürlich unser Neuling Benny. In der Zeit, als ich noch auf Makrelen fischte, ließ er seine Naturködermontage mit frischen Makrelenfilets auf den ca. 60 m liefen Grund ab und erhielt prompt einen Hammerbiss auf die leichte Naturköderrute (Daiwa Sam Fisher 100 – 400 g). Nach einem heftigen Fight kam ein schöner, bronzefarbener Seehecht von 10 kg an die Oberfläche. Was für ein Fisch…!!!

Mit der gleichen Montage, aber mit einer schweren Grundrute, probierte Benny es dann auch im tieferen Wasser zwischen 150 und 200 m. Wie kann es auch anders sein, ein Leng von fast 10 kg folgte prompt. Ich badete wie gehabt, meine ganze Makrele in den Tiefen, natürlich ohne Erfolg. Über Stunden keinen Biss.
In den nächsten Tagen das gleiche Spiel. Benny fing mit den Fetzenködern schöne Fische. Meine Frau und ich hielten uns dezent zurück oder meine Frau machte ein Nickerchen in der Bootsspitze. Irgendwann wurmte es uns aber zu sehr und wir beide steigen ebenfalls auf kleinere Köder um.
Der Knoten war geplatzt und die Erfolge ließ nicht lange auf sich warten. In den nächsten Tagen fingen wir einige Leng zwischen 110 und 125 cm Länge und diverse Lumb. So setze sich der restliche Urlaub dann auch fort. Am 28.08. fing ich sogar einen Leng von 150 cm mit einem Gewicht von 17 kg.

Angeln ist natürlich nicht alles im Urlaub. Wir hatten an einem Abend, bei spiegelglattem Fjord, das wunderschöne Erlebnis eine Herde von ca.100 Grindwalen beobachten zu können. Da war Angeln natürlich Nebendsache!! Was uns neben den anglerischen Highlights aber besonders an Nautnes Fiskevaer gefällt ist die familiäre Atmosphäre, das abendliche Quatschen oder Grillen.
Ein Schluck Hochprozentiger durfte natürlich auch nicht fehlen. Wir lernten unheimlich nette Leute kennen. In diesem Zusammenhang viele Grüße an den wohl lustigsten Angelverein, der AGP aus Papenburg (Erfinder des berühmten Kaffeelikörs), an Romy und Ralf und natürlich auch an Erics Truppe aus Bernau.

Für uns steht fest, Nautnes ist allemal eine Reise wert, vor allem für Angler, die nicht stundenlang durch Norwegen fahren möchten, obwohl es so ein schönes Land ist. Unsere erste Amtshandlung nach dem Urlaub war ein Anruf bei Vöglers Angelreisen für die Buchung 2009.

Petri Heil

Vielleicht sieht man sich ja mal.., natürlich in Nautnes

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