Als Alleinreisender in Tregde - Südnorwegen
Obwohl das Angebot für Norwegenangler fast grenzenlos ist, gibt es für Einzelpersonen wenige Möglichkeiten. Eines dieser Ziele ist zweifellos Tregde Ferie, das überdies noch einen satten Rabatt von 40 % für Einzelreisende bietet. Dies habe ich zum wiederholten Mal genutzt und war vom 12. bis 19.4.16 dort. Ebenfalls bewährt hat sich die Anreise per Flug mit KLM von Stuttgart über Amsterdam nach Kristiansand und mit dem Mietwagen nach Tregde. Auch diese Anreise zieht sich, ist aber nicht vergleichbar mit dem Aufwand einer Pkw-Anreise. Natürlich ist man mit dem Gepäck eingeschränkt aber mit durchdachter Logistik schafft man es, das Notwendigste im Koffer auf 23 kg und im Handgepäck auf 8 kg zu beschränken. Das Wetter war wieder angenehm und nur der letzte Tag war regnerisch und windig und deshalb anglerisch ein Ausfall. Ich maße mir nicht an, die Gefahren des Meeres richtig einzuschätzen, weshalb ich nur innerhalb der Schären unterwegs war.
Ich habe nur mit leichtem Geschirr (WG 100-150 g) geangelt und trotzdem meine Zielfische Dorsch und Pollak in Größen 2-3 kg gefangen. Das geringe Ausmaß meiner im Koffer zu deponierenden Fischkiste beschränkte die Filets auf ca. 6 kg, weshalb ich einen Teil der Fische, unter anderem auch welche mit 50-60 cm zurücksetzte. Da ich fast nur mit kleinen 20-50g Gummifischen mit Einzelhaken angelte, war das Zurücksetzen problemlos. Ich kann die Anlage in Tregde nur empfehlen. Die Anlage ist gepflegt, eine Betreuung mit kleinem Laden ist vorhanden, eine Tankstelle ist direkt am Steg, die problemlos mit Kreditkarte bedienbar ist und last but not least ist die wunderbare norwegische Kleinstadt Mandal in wenigen Kilometern erreichbar.
Leider fällt mir immer wieder auf, dass Anglergruppen (nicht nur Osteuropäische) auf Rekordjagd sind und irgendwo weit draußen auf Köhlerberge treffen und diese rücksichtslos beangeln. Sie stehen dann in 6er Gruppen bis in die Nacht hinein, um ihre Minifischchen zu filetieren. An der Tür zum Kühlraum steht extra noch ein Schild „keine Fische unter 40 cm“, was total ignoriert wird. Ich bin auf die Angler nicht neidisch, die sich um ihre Freizeit durch mühsames Filetieren des Fischkindergartens bringen und sich dabei fast in die Finger schneiden, um noch ein Bonsaifilet herauszubekommen und ich frage mich, was die mit zentnerweise Fischfilet anfangen wollen. Über die 15 kg Grenze braucht man natürlich nicht diskutieren. Wie kann man so etwas verhindern? Ich freue mich trotzdem wieder auf den nächsten Urlaub. Hartmut H.